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Tag 10 - Albanien

Für Heute stand Offroad in Albanien auf dem Programm, also ab nach Albanien. Der erste grössere Ort war Shkodra. Was da alles auf der Strasse unterwegs ist, glaubt man kaum, wenn man es nicht gesehen hat. Vom Opa mit seinem Eselkarren, bis zum Melonenverkäufer oder ganze Familien auf dem Roller, war alles unterwegs. Ich kam mir etwas wie ein Ausserirdischer vor, der mit seinem Raumschiff unterwegs ist und so wurde ich teilweise auch angeschaut. Kaum aus dem Ort raus ging es Richtung Berge und die asphaltierte Strasse endete. Am Anfang war die Begeisterung der leeren und geschotterten Strasse noch Gross. Nach ein paar Kilometer änderte sich dies jedoch immer mehr, denn die Strasse wurde immer schlechter und anspruchsvoller. Zeitweise hatte es mit einer Strasse gar nichts mehr zu tun. Und so kam es, wie es kommen musste. In einem Steilen Stück erwischte ich einen grösseren Steinbrocken und schon lag ich neben dem Motorrad. Da ich sowieso nicht schnell unterwegs war, ist soweit nichts weiter passiert, ausser einem Schranz in der Motorradhose. Die Krux am ganzen war jedoch, dass ich mein Motorrad so unglücklich wie nur möglich geparkt hatte. Das Vorderrad war bereits über die Strasse hinaus in Richtung Abhang und verkeilte sich noch in einem dicken Dornenbusch. Na Klasse. Allen Anstrengungen desto trotz, musste ich mir dann eingestehen, dass ich hier alleine wohl nicht mehr so schnell rauskomme. Da ich ja Glück habe, kam kurze Zeit später ein Lastwagen mit 3 netten jungen Männern. Sie konnten kaum glauben, dass ich mir diese Strecke freiwillig antue und haben mir kurzerhand geholfen das Motorrad wieder freizukriegen und aufzustellen. Nach einem kurzen Gespräch mit Händen und Füssen, ging es dann für alle auch wieder weiter. Die Gegend war wirklich traumhaft schön, aber die Strecke wollte und wollte nicht enden. Irgendwann kam mir dann der Gedanke, das Zelt aufzustellen und hierzubleiben. Doch schon ein paar Meter weiter kam dann wieder das Ego: Geht nicht, gibt’s nicht und aufgeben schon gar nicht! Nachdem dann gefühlte 100 km im 1 Gang mir meine letzten Kraftreserven geraubt hatten, kam noch einmal ein Anstieg auf einen Pass und somit den höchsten Punkt. Von hier an gab es dann auch endlich wieder Asphalt. Noch ein paar Fotos vom Pass gemacht und nur noch runter von hier. Da es auf der ganzen Strecke kein Restaurant oder ähnliches gab und ich seit dem Morgen nichts mehr gegessen hatte, musste so schnell wie möglich etwas zu Essen her. Leichter gesagt als getan, denn hier gibt es höchstens Bars oder Cafés. Endlich wieder in der Zivilisation angekommen fand ich dann doch noch etwas. Es war ein Hotel direkt an der Hauptstrasse und wohl auch das einzige weit und breit. Da ich mittlerweile so ausgepowert und hungrig war, war mir alles egal. Jedenfalls hatte schon lange nicht mehr so gut gegessen und das Zimmer war top, mit einer sehr bequemen Matratze, welche ich auch gleich ausgiebig getestet habe, bis am nächsten Morgen.