06 - 12.03.2020
Der Flug von Bali dauerte nicht lange und Schwupps war ich in Perth, Australien. Australien ist ein Land, dass mich schon seit Jahrzenten fasziniert und nun habe ich es endlich geschafft und bin sehr gespannt auf Land und Leute. Kaum angekommen, ging es aber erst mal in das Hostel, welches ich vorab bereits gebucht hatte. Hier werde ich schliesslich eine Weile bleiben, da ich ja auf die Ankunft meines Motorrades warten muss. Am nächsten Tag ging ich etwas spazieren in der Stadt, um diese zu erkunden und einen ersten Eindruck zu bekommen. Also für eine Stadt ist es hier verdammt ruhig, oder ich war es einfach nicht mehr gewohnt. Allgemein war es für mich ein extremer Kontrast zu den letzten Monaten. Die Strassen sind Top mit wenig Verkehr, alles ist sauber und gepflegt und das Beste von Allem: keine Moschee die dich mit Ihrem Geschrei nervt! Nach einem Tag hier war ich bereits Happy. Ach ja, das erste Mal einkaufen im Supermarkt war für mich auch ein Highlight, ich kam mir vor wie im Schlaraffenland, einfach herrlich! Ja, so darf es gerne weitergehen. Der einzige, aber dafür richtig grosse Wermutstropfen ist, alles ist sehr teuer. Was für mich auch ein Grund war aufhören zu rauchen und in Australien ist der Preis mehr als nur ein Grund. Denn hier bezahlt man umgerechnet 1 Euro für 1 Zigarette, sagt mal gehts noch? Also habe ich dann mit ein paar Anderen aus dem Hostel in Bier investiert, war eigentlich auch nicht viel besser, aber ein lustiger Abend. Da es hier in Perth nicht allzu viel zu sehen gibt und Distanzen doch etwas grösser sind, habe ich einfach mal nichts getan und relaxt. Sobald ich dann endlich mein Motorrad zurückhabe, gehts weiter. Ich freue mich schon riesig darauf, endlich das Land erkunden zu können.
13.03.2020
Freitag der 13te war bisher immer mein Glückstag und dies sollte auch nun wieder, mehr oder weniger, der Fall sein. Am Donnerstagabend habe ich endlich den Bescheid bekommen, dass ich am Freitagmorgen mein Motorrad abholen kann. Also bin ich natürlich früh morgens direkt zur Spedition gefahren, um meinen fahrbaren Untersatz so schnell wie möglich wiederzubekommen. Der erste grosse Schock war ja, dass die Indonesier die Verpackung des Motorrades komplett verbockt haben. Dieser Riesenbock sorgte dafür, dass die Rechnung 50% höher ausfiel, also vorab kalkuliert. Dies war das erste Mal, seit ich in Australien war, dass ich wieder mal eine Zigarette brauchte. Somit qualmte nicht nur mein Kopf und es tat im Moment einfach nur gut. Als ich bei der Spedition die Kiste mit meinem Motorrad dann sah, wusste ich, wieso die Rechnung soviel teurer war. Sie brachten es tatsächlich fertig, eine Riesen Kiste um das ganze Motorrad herum zu basteln. Und zum ganzen Übel, musste ich die Kiste nun auch noch entsorgen, was mich wieder Geld gekostet hat. Als das Motorrad dann aber endlich aus der Kiste befreit war, traute ich kaum meinen Augen. Sie hatten auch noch diverse Teile vom Motorrad abgeschraubt, was aber überhaupt nicht nötig war, denn die Kiste war ja mehr als gross genug. Somit musste ich nun zuerst alles wieder zusammenschrauben. Kaum fertig, wollte ich natürlich das Motorrad starten, da kam bereits die nächste Überraschung, denn es tat sich nichts. Die Indonesier brachten es auch fertig, meinen Tank komplett zu leeren und dies obwohl ich 0.5L im Tank gelassen hatte, was auch erlaubt wäre. Somit musste ich zuerst eine Tankstelle aufsuchen und Benzin organisieren. Ich stellte mich mit dem ausgeliehenen Benzinkanister der Spedition an den Strassenrand und hielt einfach mal meinen Daumen raus. Denn nun noch mit dem Taxi die 5km zur Tankstelle und zurück zu fahren, war mir schlichtweg zu blöd und zu teuer. Und siehe da, ich stand noch keine Minute da, hielt auch schon eine sehr nette junge Frau an und brachte mich zur Tankstelle. Kaum angekommen sagte Sie, sie fahre mich auch wieder zurück. Wenn das nicht extrem nett ist! Mit Benzin im Tank erwachte nun auch das Motorrad wieder zum Leben. Nun hiess es, nur noch schnell weg hier, denn ich hatte noch einen Termin in der BMW-Garage. Zum einen musste ich die Radlager vom hinteren Rad nochmals ersetzen, was ja die BMW-Garage in Bali verbockt hatte und zum anderen brauchte ich einen neuen Reifen. Da das Motorrad noch eine Fahrerlaubnis der Australischen Behörde braucht, damit ich überhaupt damit fahren darf in Australien, eilte es nun in der Garage. Denn es war Freitag und bereits 15:00 Uhr. Also höchste Eisenbahn, um das «Department of Transport» zu besuchen, bevor die sich ins Wochenende verabschieden. Kaum angekommen, 30min. vor Schliessung, erklärte mir eine nette Dame, dass das Motorrad zuerst eine Inspektion braucht und erst dann die benötigten Papiere bekommt. Echt jetzt, ich muss also noch länger hierbleiben und kann nicht losfahren? Nein, denn es gibt eine Temporäre Bescheinigung, welche 48 Stunden lang gültig ist. Mit dieser konnte ich über das Wochenende fahren und musste aber am Montag in Albany, wo ich sowieso vorbeigefahren wäre, die Inspektion und die benötigten Papiere machen lassen. Also nochmals Glück im Unglück gehabt. Nun konnte ich doch noch mit einem grossen Grinsen im Gesicht aufs Motorrad steigen und losfahren. Wieder «back on the Road» und das nun in Australien, juhu!
13 - 19.03.2020
Kaum vom "Department of Transport" in Perth losgefahren ging es zuerst Richtung Süden. Der Weg aus der Stadt heraus hatte dann doch auf einmal Verkehr und es gab auch den einen oder anderen Stau. Dies war mir jedoch sowas von egal, ich war einfach froh, überhaupt wieder unterwegs zu sein. Ihr könnt mir glauben, es fühlte sich saugut an und das Grinsen hielt den Rest des Tages noch an. Da es schon spät und ein langer und anstrengender Tag war, fuhr ich nicht allzuweit und steuerte einen kleinen Campingplatz an. Bis ich das Zelt aufgestellt hatte, wurde es auch schon dunkel. Ich genoss es richtig, wieder mal in meinen eigenen "4 Wänden" zu schlafen. Nun wurde mir erst so richtig bewusst, wie sehr ich es vermisst hatte. Am nächsten Tag ging es zu einem Aussichtspunkt mit Leuchtturm und wenn man Glück hat, dann kann man von dort aus auch Wale beobachten, ich sah leider keine. Weiter gings durch wunderschöne Wälder nach Augusta, wo ich in ein Hostel eincheckte. Dies hatte 2 Gründe, zum einen regnete es kurz nach meiner Ankunft wie aus Eimern und zum anderen brauchte ich Internet. Es regnete die ganze Nacht durch und ich war somit froh, am Morgen nicht ein nasses Zelt einpacken zu müssen. Nun ging es weiter nach Albany, wo ich ja das Motorrad begutachten lassen sollte. Auf dem Weg lag jedoch noch der "Giant Tree Top Walk", welchen ich mir nicht entgehen lassen wollte. Die Bäume sind teilweise bis 60 meter hoch und wirklich beeindruckend. Es wurde ein Laufsteg durch die Bäume gebaut, welcher bis auf 40 meter hoch ging. War interessant zu laufen, auf dem wackligen Laufsteg, dafür mit netter Aussicht. In Albany fand ich eine günstige Unterkunft in der Nähe des Hafens, mit sehr leckerem Essen und Abends mit Live-Musik, was will man mehr! Abends an der Bar lernte ich dann Mick kennen. Mick ist 58, Irländer und momentan in Australien gestrandet, weil die Welt sich ja durch den Corona-Virus gerade komplett abschottet. Er ist ein netter und geselliger Typ und wir verstanden uns auf Anhieb. Da er mit dem Auto unterwegs war und flexibel, entschied er kurzerhand, mit mir etwas die Küste entlang zu fahren. Cool und für mich wieder mal eine nette Abwechslung. Aber zuerst musste ich ja noch das Motorrad begutachten lassen, damit ich endlich die Genehmigung bekomme. Da fing das leid auch schon wieder an. Denn keine, der 3 Garagen in Albany hatte Zeit vor Freitag und es war Montag. Somit löste ich einfach noch einmal eine temporäre Genehmigung und fuhr mit Mick weiter zur nächsten Stadt, welche 500 km entfernt war. 500 km in Australien sind so einfach abzuspulen, dass man es kaum glaubt. Die meiste Zeit ist 110 kmh erlaubt und so kann man relativ einfach, viele Kilometer machen. Die Landschaft nach Esperance änderte sich nun und es gab mehr grosse Farmen mit riesigen Flächen. Einzig der Wind, der einem permanent um die Ohren weht, macht es weniger angenehm, vor allem wenn man mit dem Motorrad unterwegs ist. Aber dennoch gefällt mir Australien bisher sehr gut und es kommt je länger je mehr ein Freiheitsgefühl auf, wahrscheinlich durch die umwerfende Grösse des Landes. In Esperance konnte ich nun endlich das Motorrad inspizieren lassen und bekam dann auch die benötigte Genehmigung. Nun konnte ich mich wieder voll auf das Reisen konzentrieren. Leider kam nun auch eine traurige Nachricht für mich an. Denn aufgrund der Corona-Virus Probleme weltweit, mussten meine Eltern ihre Reise nach Australien absagen. Wir planten die Reise seit einem Jahr und wollten eigentlich zusammen einen Roadtrip von Melbourne nach Brisbane machen. Wir alle hatten uns schon sehr darauf gefreut und nun das. Es stimmte mich schon traurig, aber es nutzt ja nichts. Aber wie sagt man so schön, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Es wir bestimmt noch die eine oder andere Möglichkeit dazu geben. Ich bin nur froh, dass ich gerade in Australien unterwegs bin und nicht viel von den weltweiten Problemen mitbekomme. Denn andernfalls wäre ein weiterreisen wohl momentan nicht mehr möglich.
20 - 25.03.2020
Die Fahrt über die fast leeren Strassen macht Spass, war aber teilweise auch etwas langweilig, denn die Distanzen sind riesig und das Landschaftsbild ändert sich kaum. So kann man Tagesetappen von 500km hier locker abspulen. Vorwiegend geht es ja sowieso fast nur geradeaus. Bestes Beispiel dafür ist die längste, gerade Strasse von Australien. Irgendwie ist hier einfach alles grösser und man hat mehr Platz. Was mich jedoch immer wieder von Neuem beeindruckt. Abends bin ich auf einen der vielen Parkplätze mit Camping Möglichkeiten gefahren, welche es direkt am Highway genügend hat und habe mir ein schönes Plätzchen für mein Zelt gesucht. Selbst die Parkplätze sind einfach nur gross und man hat mehr als genug Platz. Das Campen macht hier echt Spass und vermittelt absolute Freiheit in diesem riesigen Land. Wenn da nur nicht diese 37'313 Milliarden von lästigen Fliegen wären. Ich dachte ja schon in Russland es wäre schlimm, aber Australien kann das definitiv noch toppen. Ohne ein Mückennetz über dem Kopf wird man wahnsinnig und hält es kaum aus. Abends vor dem Zelt etwas kochen, essen oder einfach nur sitzen, beinahe unmöglich. Ich verpflegte mich also im Zelt, wo ich mal Ruhe hatte vor den Plagegeistern. An 3 aufeinanderfolgenden Tagen hatte ich weniger Glück mit dem Wetter und es hat mehr oder weniger den ganzen Tag geregnet, dies bei frischen 13 bis 15 Grad. Ja, auch in Australien ist nicht immer heiss. Einziger Vorteil des schlechten Wetters, die Fliegen sind dann weg. Den Umweg nach Port Lincoln wollte ich mir nicht entgehen lassen, denn da kann man die grossen weissen Haie bestaunen und auch mit ihnen ins Wasser, im Käfig natürlich. Doch leider ist auch Australien nun in Coronas Hand und somit ist alles geschlossen. Im Outback ist mir ja nichts davon aufgefallen, aber nun in der Stadt ist es schon fast gespenstisch. Keine Hotels, Restaurants, Bars oder Parks sind noch geöffnet, alles ist geschlossen. Selbst etwas zu Essen zu finden, gestaltet sich nun schwierig. In einem Hostel wollte ich nach einer Unterkunft fragen und war schockiert von der älteren Dame am Empfang. Sie wollte mein Flugticket sehen und woher ich komme, usw. Da war ich schon etwas erstaunt, aber als sie im gleichen Atemzug bei der Australischen Behörde anrief und meldete, dass sich ein Reisender in ihrer Unterkunft befinde und was Sie tun solle, war mir das ganze dann nicht mehr geheuer und ich ging sehr schnell wieder, bevor mich die Polizei noch abholt und unter Quarantäne stellt oder dergleichen. Ich war schockiert, wie panisch gewisse Leute mittlerweile schon sind. Was dachte die sich eigentlich, dass ich im Outback den Virus von einem Känguru angeworfen bekommen habe oder was? Aber diskutieren nutzte ja doch nichts, also nur noch weg von hier. Von der panischen Dame erfuhr ich jedoch, dass alle Grenzen innerhalb von Australien nun ebenfalls dichtgemacht wurden. Wenn man jedoch trotzdem von einem Staat in den nächsten will, muss man sich für 2 Wochen in Selbstisolation begeben. Und genau das wollte die alte Frau erzwingen, dass ich mich für die nächsten 2 Wochen in einem Hotelzimmer einsperre. Geht’s noch? Ich bin im Outback wohl besser geschützt gewesen, als alle anderen um mich herum. Na ja, aber nun hatte ich ein neues Problem, ich konnte Südaustralien in dem Fall nicht mehr, oder nur mit grossem Aufwand, verlassen. Aber darüber wollte ich mir noch nicht den Kopf zerbrechen, das kann ich dann in Adelaide noch machen. So fuhr ich weiter der Küste entlang bis nach Adelaide, was mal so schnell ungefähr 2500km waren. Ja, die Distanzen beeindrucken.
26.03. - 01.04.2020
Nun war ich in Adelaide angekommen und bemühte mich um eine bezahlbare Unterkunft für die nächste Zeit. Denn hier werde ich wohl etwas länger bleiben, aber es gibt definitiv schlechtere Orte als hier. Da meine Eltern mir meine neue GoPro und die dringend benötigte neue Kreditkarte mitbringen wollten und dies ja nun nicht mehr möglich war, musste eine andere Lösung her. Somit schickten Sie mir das ganze einfach per Paket nach Adelaide. Also musste ich nun erst mal warten, bis das Paket ankommt. Ebenso brauchte ich einen neuen Hinterreifen, was ich aber erst machen konnte, wenn ich die Kreditkarte wiederhabe. Die Kreditkarte wurde ja in Indonesien gehackt und musste somit gesperrt und eine Neue gemacht werden. Ich mietete mich auf einem grossen Campingplatz ein, auf welchem die Australier Ferien machen, kann also nicht so schlecht sein. Er lag direkt am Strand, nicht weit von der City entfernt, für mich also ideal. Als nächstes musste ich mir nun auch über meine Weiterreise Gedanken machen, denn durch die Corona-Restriktionen war es nun nicht mehr so einfach. Ebenso hatte ich absolut keine Lust, mich für 2 Wochen in einem teuren Hotel einzuschliessen. Aber nun geniesse ich als erstes den Strand und erhole mich von den vielen Kilometer die ich in den letzten 3 Wochen gefahren bin, was immerhin mehr als 3500km waren. Wenn ich etwas auf der Reise gelernt habe, dann, dass es mit Ruhe und Geduld viel besser geht und es auch immer eine Lösung gibt. Welche das sein wird, wird sich noch zeigen. Also chill und relax! Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
02 - 08.04.2020
Nur herumsitzen und Nichtstun ist ja mal schön, kann aber auf die Dauer nicht die Lösung sein. So habe ich mich aufgemacht, alles im Umkreis zu entdecken, was noch möglich war. Unter anderem habe ich einen Park gefunden, welcher noch nicht geschlossen war. Er ist wunderschön angelegt und das Beste war, ich hatte ihn fast für mich alleine. So konnte ich in Ruhe alles anschauen und die Tierwelt bestaunen. Es ging weiter und so bin ich mit dem Motorrad halb Adelaide abgefahren und brauchte mittlerweile schon fast kein Navi mehr. Da ich aber auch noch das eine oder andere am Motorrad zu machen hatte, fuhr ich in die nahe gelegene BMW-Garage. Dort bekam ich alles was ich brauchte und lernte auch noch ein sehr nettes Ehepaar kennen, Susan und Don. Sie sind in Adelaide Zuhause und diese Bekanntschaft sollte sich wieder mal als Glückstreffer herausstellen. Denn durch Sie bekam ich nicht nur alle Informationen zu der momentanen Lage in Australien, sondern Sie gingen mit mir auch noch auf Tour. Da Sie beide glücklicherweise auch begeisterte Motorradfahrer sind und auch schon einige Touren rund um die Welt unternommen haben. Für mich natürlich klasse, denn so hatte ich lokale Fremdenführer, die mir schöne Strecken und Plätze zeigen konnten. Und ich hatte wieder mal jemanden zum Reden und etwas unternehmen, was ich ebenso sehr genossen habe. Die beiden sind sehr sympathisch und helfen wo Sie nur können, absolute Klasse! Die Zeit verging trotz allem wie im Fluge und es gab einiges abzuklären und organisieren, dazu aber später mehr.
09.04.2020
Für einmal gibt es nun weniger schöne Neuigkeiten. Durch die weltweit herrschende Pandemie des Corona-Virus und deren Restriktionen, ist das Reisen momentan unmöglich geworden. Da die Probleme nun schon seit längerem vorhanden sind und ein Ende vorerst nicht in Sicht ist, habe ich mich dazu entschlossen, die Reise hier abzubrechen. Ihr könnt mir glauben, der Entscheid ist mir wirklich nicht leichtgefallen. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, es nutzt alles nichts und somit ist es die beste Entscheidung im Moment. So gehe ich nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge wieder nach Hause. Durch Susan und Don habe ich zumindest die Möglichkeit bekommen, das Motorrad hier zu lassen und weiss es in guten Händen. Sie werden gut darauf aufpassen, bis ich wiederkomme und dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen. Solche herzensguten Menschen braucht die Welt und sind Gold wert! Abgesehen davon, dass in der momentanen Lage eh keine Cargo-Gesellschaft mir das Motorrad verschicken kann oder darf, ich habe also gar keine Wahl. Aber egal, denn ich möchte so oder so wieder zurückkehren nach Australien und noch ein bisschen mehr sehen, von dem grossartige Land. Wann, wie und ob die Reise weitergehen wird, steht momentan jedoch in den Sternen. Das einzige was mir bleibt, ist das Beste aus der Situation zu machen und das mache ich nun. Was die Zukunft angeht, darüber zerbreche ich mir noch absolut nicht den Kopf. Es kommt immer wie es kommen muss und das Leben geht weiter. Aber erstmal geht es nach Hause und diese Reise wird wohl noch anstrengend genug. Denn es ist kein leichtes Unterfangen, überhaupt noch einen Flieger zu ergattern. Abgesehen davon, muss ich ja beinahe um die halbe Welt fliegen, um zurück nach Liechtenstein zu gelangen. Jetzt wo ich das so schreibe, wird mir wieder richtig bewusst, wie weit ich eigentlich gekommen bin. Auch wenn die Reise nun ein unvorhergesehenes Ende genommen hat, so kann ich doch glücklich sein, was ich in dem Jahr "on the Road" alles sehen und erleben durfte. Ich melde mich wieder, sobald ich Zuhause angekommen bin. Bis dann und bleibt gesund!