· 

Tag 11 - Montenegro und Bosnien

Nachdem ich den gestrigen Tag noch in allen Knochen spürte und entsprechend Muskelkater hatte, wollte ich heute einen Campingplatz anfahren, in dem ich mich ausruhen konnte. Die Grenze zu Montenegro war direkt um die Ecke und schon war ich aus Albanien wieder raus. Eigentlich schade, ich hätte gerne noch mehr gesehen. Durch Montenegro war es sehr hügelig, es ging immer rauf und runter, kaum einmal flach. Die Strassen sind sehr gut ausgebaut, aber die Beschilderung ist sehr irreführend. Auf fast schon Autobahnen ist 50 Signalisiert, klar, dass hier niemand mit 50 fährt. Also habe ich mich den Einheimischen angepasst und bin mit dem Strom mitgeschwommen. Kaum einige Kilometer weiter sah ich dann auch schon die rote Kelle eines Polizisten. Kaum angehalten, hielt er mir bereits seine Radarpistole unter die Nase mit der Anmerkung: „du bist zu schnell gefahren“. Zum Glück hatte ich Ihn bereits gesehen und abgebremst, sonst wäre es wohl noch schlimmer gekommen. Ein zweiter Polizist, in seinem Auto sitzend, ist kaum mehr nachgekommen die Bussenzettel auszufüllen von allen Angehaltenen. Er hat mir gleich ein Ticket ausgestellt und erklärt, dass ein paar Kilometer zurück eine Poststelle sei, in der ich die Busse zu bezahlen hätte. Wenn dies getan sei, könne ich zurückkommen und meine Papiere wieder abholen. Auf dem Postamt hatte ich noch genau 22 Euro in der Tasche und die Busse mit Gebühren betrug 21 Euro, Schwein gehabt. Denn mit Karte zahlen war nicht und ein Bankomat war natürlich auch weit und breit nirgends. Nachdem ich dann meine Papiere wieder abgeholt hatte und weitergefahren bin, waren es keine 10 km und es kam die nächste Kontrolle. Dieses Mal jedoch war ich nicht mehr zu schnell, Ätsch. Ich dachte mir schon, die kontrollieren hier ja schlimmer, als bei mir zu Hause. Kaum daran gedacht, erspähte ich bereits den nächsten Polizisten mit der Radarpistole im Anschlag. Kann das wirklich sein? Es gab mir einen faden Nebengeschmack von Montenegro und so war ich dann doch froh, sah ich die Grenze zu Bosnien. Der Grenzbeamte am kleinen Zoll im Nirgendwo hatte noch nie etwas von Liechtenstein gehört und wollte entsprechend alles Mögliche wissen. Von Bosnien wusste ich nur wenig und war gespannt, was mich erwartete. An einem Supermarkt in einem kleinen Dorf habe ich dann meine Vorräte wieder aufgestockt und wurde von einigen Angestellten dort begutachtet und sogleich auf ein Café eingeladen. Alle waren sehr freundlich und interessiert. Mein Plan war immer noch, einen Campingplatz anzufahren, um zu bleiben.  Da ich aber nichts Passendes gefunden hatte und nicht weit von der kroatischen Küste war, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, wieder ans Meer zu fahren. Dort bin ich dann nach dem 2ten Anlauf auch fündig geworden.