10. Tajikistan

16 - 19. Juni 2019

 Die Grenze war eigentlich schnell erledigt, jedoch war ich so enkräftet und absolut nicht fit, dass es doch noch sehr anstrengend war. Nach der Grenze fuhr ich auf direktem Weg zum nächsten Hotel, habe eingecheckt, bin aufs Bett gefallen und sofort eingeschlafen. Erst einige Stunden später konnte ich mich wieder vom Bett aufraffen, habe die Motorradklamotten ausgezogen, geduscht und bin wieder ins Bett gefallen. Der nächste Tag war dann zum Glück wieder besser und ich hatte zumindest genug Energie um die "7 Lakes" anzufahren, welche ein Higlight und ein Muss sein sollen. Die sieben Seen sind in einem Tal und nicht leicht zu erreichen, aber traumhaft schön. Nach dem ich die letzten Tage mehr oder weniger nur noch Offroad gefahren bin, habe ich mich bereits so daran gewöhnt, dass es nicht mehr so schwierig war. Dachte ich zumindest, bis mein Hinterrad in einer steilen Kurve keinen Grip mehr hatte und ich das Motorrad kurzfristig mal hinlegen musste, um zu entspannen. Nach der kurzen Pause habe ich mich dazu entschlossen, den letzten, den 7ten See auszulassen und in Dushanbe dann definitiv einen neuen Reifen aufzuziehen. Kaum zurück aus dem Tal habe ich wieder Barbarara und Robert getroffen, welche Gestern aufgrund von Visa-Problemen an der Grenze zelten mussten. Wir sind wieder gemeinsam losgezogen, um das heutige Tagesziel zu erreichen, den Iskanderkul See. Die Gegend ist wirklich atemberaubend schön, mit den vielen verschiedenen Farben der Berge. Bisher gefällt mir die Landschaft von Tajikistin schon sehr gut, so kann es gerne weiter gehen.  Auch die Weiterfahrt nach Dushanbe war schön zu fahren, bis hinauf auf 2700m, wo ein ca. 4km langer, stockdunkler Tunnel zu durchqueren war, spannend! Nun ging es jedoch wieder runter und es wurde immer heisser. Kaum in Dushanbe angekommen zeigte das Thermometer 35 Grad. Ich will wieder in die Berge, aber das kommt noch früh genug.


Dushanbe

20 -21. Juni 2019

Wieder mal in einer Stadt mussten diverse Sachen erledigt werden. Wäsche waschen, Motorrad überprüfen und einen neuen Reifen aufziehen. Ebenfalls gab es ein sehr gutes, italienisches Restaurant in der Nähe und ich habe mich richtig gefreut, wieder mal eine Pizza essen zu können. Auch habe ich hier Laslo getroffen, ein Deutscher, welcher ich durch das Internet von Zuhause bereits gekannt habe. Wir hatten abgemacht, dass wir den Pamir gemeinsam durchfahren werden. Somit werde ich die nächste Zeit mit Ihm unterwegs sein. Eine nette Abwechslung und man kann sich wieder in Deutsch austauschen.


1. Etappe vom Pamir - Khaburabad Pass

21 - 22. Juni 2019

 Die erste Etappe vom Pamir Highway geht über den Khaburabad Pass mit 3265m Höhe. Der Weg dorthin war anfangs über gute Strassen, durch Dörfer und weite Felder richtig angenehm zu fahren. Kaum ist jedoch die Abzweigung zum Pass, wird die gute Strasse schnell durch abenteuerliche Schotterstrassen abgelöst. Nun heisst es, daran gewöhnen, denn es wird wohl die nächsten Tage so weitergehen. Aber es macht echt Spass durch diese grossartige Landschaft zu schottern. Wir fuhren noch einige Kilometer Richtung Pass und haben dann am Abend halt an einem See gemacht, welcher uns bereits empfohlen wurde. Natürlich sind wir gleich baden gegangen, da es heute heiss genug war, kam die Abkühlung gerade recht. Hier lässt es sich gut aushalten und somit blieben wir auch für die Nacht dort. Am nächsten Tag ging es dann weiter dem Pass entgegen. Es waren nur noch wenige, kleine Dörfer auf dem Weg anzutreffen. Der Weg wurde immer schlechter und hatte teilweise Lehm und Schlamm, nicht der beste Untergrund um mit dem Motorrad zu fahren. Aber wir haben alles mit bravour gemeistert und wurden auf dem Pass mit atemberaubender Aussicht dafür belohnt. Nun ging es in einem Canyon das Tal hinunter bis Kalaikhum am Panj-River. Der Fluss bildet die Grenze zwischen Tajikistan und Afghanistan. Hier war der nächste Ort mit einem Hostel, welches wir zur Übernachtung ausgewählt hatten.


2. Etappe vom Pamir - Whakan Valley

23 - 25. Juni 2019

Nun ging es immer dem Fluss entlang bei weniger guten, bis schlechten Strassen. Man fährt in einem Canyon dem Fluss entlang und auf jeder Seite gehen Berge beinahe senkrecht in den Himmel, eine ganz spezielle Landschaft. Das ganze Whakan Valley war eigentlich so, nur das die Berge immer höher wurden. Sehr speziell und unangenehm fand ich die Kinder am Strassenrand, da sie immer auf uns zu liefen und Handshake machen wollten. Was in fahrendem Zustand für keinen von uns beiden wohl gut ausgehen würde. Ebenso hatte es leider immer wieder agressive Kinder, welche uns mit Steinen beworfen haben. Warum Sie dies machen, ist mir nicht klar und konnte mir auch keiner der Einheimischen erklären. Einfach nur Schade und hinterlässt einen faden beigeschmack. Am Ende des Whakan Valley ging es dann das erste mal richtig in die Höhe, auf über 4300m und wir bekamen einen ersten Eindruck der dünnen Höhenluft. Sobald man sich hier etwas bewegt, schnauft man wie eine alte Dampflok, ist eine interessante Erfahrung. Nachher ging es ja auch wieder runter, aber nur auf 3500m, nicht besonders, aber immerhin. Wir fuhren einen See in der Nähe an, an dem wir Übernachten wollten. Da ein kleines Dorf hier war, welche sogar ein Guesthouse betrieben, entschlossen wir uns im Haus zu schlafen und nicht zu zelten. Denn in der Nacht wird es dann doch noch etwas kühl.


3. Etappe vom Pamir - der Pamir

26 - 27. Juni 2019

Bei der letzten Etappe geht es nun über Murgab zum Pamir und dann am Karakul-See entlang, zur Kirgisischen Grenze. Bis Murgab war die Strasse geteert und war eine nette Abwechslung zu den anderen Strassen, die man hier normalerweise hat. Obwohl man auch hier immer wieder mit Löchern, grossen Buckeln und Anderem rechnen muss. Von der Landschaft her ist die Gegend etwas vom schönsten was ich bisher gesehen habe und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich denke die Bilder sagen alles!