18. Malaysia


doppelte Einreise

11. November 2019

 Da die Ausreise aus Thailand nicht gerade ein schöner Abschied war, hoffte ich, dass die Einreise nach Malaysia nun wieder besser wird. So viel kann ich schon mal sagen, das Dilemma zog sich weiter. Die Einreise war aber wirklich super einfach. Mit dem Motorrad gibt es eine extra Spur, nur für Zweiräder, quasi ein Drive-In. Also ans Häuschen gefahren, die Papiere hingehalten noch die Finger auf den Scanner gelegt und bereits hat mich der Zollbeamte in Malaysia willkommen geheissen und eine gute Reise gewünscht. Ich fragte noch, ob das alles war, keine Zollpapiere für das Motorrad oder ähnliches? Er winkte ab und meinte, es wäre alles gut, ich könne fahren und Malaysia geniessen. Also bin ich, zwar mit einem komisch-mulmigen Gefühl weitergefahren und tatsächlich, ich war in Malaysia. Na dann, ab nach Perlis zum Hafen. Mein Plan war von Perlis mit der Fähre nach Langkawi über zu setzen, um mir die Insel anzuschauen. Da bereits Abend und somit alles geschlossen war, stand ich am nächsten Morgen, bereits um 09:00 Uhr wieder am Ticketschalter. Zum Glück war ich so früh da, denn nun kam die nächste Überraschung. Die Dame am Schalter wollte von mir Versicherung und Papiere vom Zoll fürs Motorrad. Mein Gefühl hatte mich also nicht getäuscht, so einfach geht es dann eben doch nicht. Die nette Dame teilte mir mit, dass ich keine Wahl hätte und nochmals zur Grenze zurückmüsse, da Sie die Papiere bräuchte. Aber wenn ich bis 12:00 Uhr wieder zurück sei, könne ich noch auf die Fähre. Da ich die Papiere so oder so benötigte, Fähre hin oder her, blieb mir nichts anderes übrig, als nochmals 50km zurück zur Grenze zu fahren. Also zurück auf Start, nochmals "einreisen" und dies nun aber mit Vollgas. An der Grenze ging dann das «Katz und Maus» Spiel bereits wieder los. Zuerst musste ich eine Versicherung organisieren. Die erste Versicherung konnte "natürlich" keine Motorräder über 500 ccm versichern, also ab zur Nächsten und da ging es dann. Damit nun zur Grenze und die Zollpapiere abholen. Der Grenzbeamte wollte dann auch noch ein sichtbares Nummernschild an der Front, dies wäre hier so Vorschrift und bekomme man eigentlich mit der Versicherung dazu. Ok, dann eben wieder zurück zur Versicherung. Dort meinten die sehr desinteressierten Damen nur, dies hätten sie gerade nicht da oder können Sie nicht machen, dafür müsste ich zu einer Autowerkstatt in der Nähe. Ich bin auf der Reise wirklich gelassener geworden und lasse mich auch nicht mehr so schnell aus Ruhe bringen. Aber für einen kleinen Moment ist mir dann doch mal kurzfristig der Kragen geplatzt und dies bekamen die Damen nun ungefiltert zu spüren. Aber es half ja alles nichts, also weiter im Text. Kaum hatte ich auch dies erledigt und kam zurück zur Grenze stand der Beamte bereits mit einem breiten Grinsen und den fertigen Papieren wartend da. Nun aber schnellsten zurück zum Hafen. Mit etwas Glück und ein bisschen Bleifuss war ich 5 Minuten vor Zwölf wieder am Schalter. Somit stand nun auch der Überfahrt nach Langkawi nichts mehr im Weg.


Langkawi

12 - 13. November 2019

 Die Fähre nach Langkawi  benötigte ca. 2 Stunden. Da noch 2 einheimische Motorradfahrer mit Ihren Harleys auf der Fähre waren, konnten wir die Zeit mit einer interessanten Unterhaltung kurzweilig gestalten. Die Insel selber ist nicht besonders gross, jedoch in den wenigen Dörfern sehr touristisch. Es gibt hier sogar Duty-Free Shops, entsprechend sind einkaufswütige Touristenmassen unterwegs. Ich wollte mir am Morgen eigentlich zuerst die Skybridge anschauen. Da ich hörte es solle viele Leute haben, ging ich gleich zur Öffnungszeit um 09:00 Uhr zum Ticketschalter. Denn zuerst fährt man mit einer Gondelbahn nach oben, um dann über die Skybridge zu laufen und die Aussicht zu geniessen. Zu meinem Glück hatte es aber keine Leute da, fand ich super. Am Ticketschalter erfuhr ich dann auch wieso. Durch einen speziellen Anlass wird die Bahn heute erst um 12:00 Uhr geöffnet. "Arghhh"! Na dann eben weiter im Plan und dieser bestand aus einem Krokodilpark in der Nähe. Der Park ist schön angelegt und gepflegt. Man bekommt sogar einen Guide, welcher mich herumführte und alles erklärte. Nicht schlecht! Nachdem ich mich von den fleischfressenden Schuppentieren sattgesehen hatte, ging es weiter um die Insel herum, zu den Mangrovenwäldern. Da die Mangrovenwälder jedoch nur mit dem Boot erkundet werden können und mir dazu langsam die Zeit fehlte und es auch noch ziemlich teuer war, fuhr ich ein paar Meter weiter zu einem schönen Sandstrand. Hier am Strand genoss ich die Aussicht, trank und ass etwas und verweilte einfach ein bisschen. Nun wollte ich noch das Wahrzeichen der Insel sehen, den grossen Adler. Auch hier muss man sich einen Platz zwischen den Touristen erkämpfen, nur um ein Foto machen zu können. Ich hasse das und bin entsprechend schnell wieder geflüchtet. Da bereits wieder Abend war, ging es nun zum Hotel, um eine kühle Dusche nach der Schwitzerei heute zu geniessen. Frisch geduscht watschelte ich zu Fuss ins Dorf, um etwas fürs Nachtessen zu finden. Ich kam an einem Frisörgeschäft vorbei und dachte, das wäre eigentlich auch wieder mal nötig. Also bin ich hinein und wurde prompt, ganz freundlich bedient. Sie hatten sichtlich Freude daran, dass sich ein "Ausländer" in ihrem Dorf die Haare schneiden lässt. Ich liess der netten Dame freie Hand und liess mich vom Resultat überraschen. Ich fand Sie hat es ziemlich gut gemacht. Danach gab es in einem kleinen Stand an der Strasse noch ein feines Nachtessen und bereits war das Abenteuer Langkawi wieder zu Ende. Im Nachhinein hätte ich doch mehrere Tage einplanen sollen, da es noch vieles zu sehen gibt. Aber da ich bereits das Retourticket hatte, blieb mir leider keine Wahl, als wieder zurück zu fahren.


Penang

14 -15. November 2019

Die kleine Insel Penang ist für mich schon wieder sehr modern und mit den vielen Hochhäusern eher etwas für besser Betuchte. Dies merkt man an den Preisen überall auf der Insel, alles ist merklich teurer als auf dem Festland. Ich bin die Insel abgefahren und konnte mir so ein bisschen einen Überblick verschaffen. Vom Festland her führen 2 grosse und lange Brücken auf die Insel und im Anschluss daran befinden sich die ganzen Hochhäuser und Einkaufsmöglichkeiten. Während auf der anderen Seite der Insel immer noch eine ursprünglichere Art und Weise des Malaysischen Lebens herrscht. Innert weniger Kilometer ändert sich das Erscheinungsbild der Insel so drastisch, dass es schon fast etwas surreal wirkt. Für mich war beides gut, da ich die Landschaft und die Ruhe auf der einen Seite geniessen konnte und mit dem Motorrad in eine BMW-Garage auf der anderen Seite fahren konnte. Denn komischerweise hat sich eine Schraube vom Lenkkopflager gelöst, obwohl dies ja in Bangkok komplett erneuert wurde. Ich vermute, dass die Jungs in Bangkok einfach nicht sauber gearbeitet haben, denn anders ist es nicht zu erklären. Die Schraube war so locker, dass man sie von Hand nachziehen konnte und dies wirkte sich natürlich massiv auf das Fahrverhalten aus. Da ich das Spezialwerkzeug dazu nicht mitführe und ich auch nicht sicher war, ob allenfalls noch etwas gebrochen oder defekt war, bin ich lieber gleich in die Fachwerkstatt. Die Mitarbeiter dort waren wirklich sehr nett und checkten gleich noch das halbe Motorrad und zogen alle Schrauben nach. Als Krönung des Ganzen musste ich nicht einmal etwas bezahlen, Kundenservice vom feinsten!

 


Treffen mit Fahran

16 - 19. November 2019

Nun wollte ich Fahran in Kuala Lumpur besuchen. Fahran war mit dem Fahrrad von Malaysia nach Türkei geradelt und ich habe ihn in Usbekistan kennengelernt. Wir waren in Kontakt und hatten uns bereits verabredet. Da der Weg aber zu lange war um durchzufahren, habe ich eine Übernachtung in Lumut eingelegt. Lumut ist ein kleines Hafenstädtchen und ist nicht besonders gross. Am nächsten Tag ging es dann durch Kuala Lumpur auf die andere Seite der Stadt zu Fahran. Ich überlegte mir bereits, die Stadt irgendwie zu umfahren, da Städte normalerweise immer ein ziemlich hohes Verkehrsaufkommen haben. Dies war hier aber nicht der Fall, denn es führt eine 3 spurige Autobahn an der Stadt vorbei und auf dieser war nicht viel los. Klasse! Es war schön Fahran wieder zu sehen und unsere Reiseerfahrungen auszutauschen. Ich durfte mit ihm zusammen die Zeit im Haus seiner Grossmutter verbringen. Das Haus war einfach, dafür die Gastfreundschaft umso Herzlicher. Vielen Dank für die grossartige Gastfreundschaft. In der kurzen Zeit wo ich dort war, konnte ich einige seiner Freunde kennen lernen und habe auch etwas hinter die Kulissen der Einheimischen blicken dürfen. Ich bin 2 Nächte geblieben und zog dann weiter in ein Hotel, da Fahran leider geschäftlich verreisen musste. Mein Motorrad und alle meine Sachen konnte ich jedoch bei einem seiner Freunde unterstellen und so konnte ich beruhigt die Stadt besichtigen. In der Stadt werde ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, was einfacher und bequemer ist. Vor allem jetzt, in der Regenzeit. Es ist schön, wenn man Leute wie Fahran trifft, die immer eine helfende Hand haben und Andere mit offenen Armen herzlich Willkommen heissen. Wir werden uns wieder treffen, wenn er zurück ist und ich mein Motorrad wieder brauche. Bis dahin geht es ab in die grosse Stadt.


Kuala Lumpur

20 - 22. November 2019

Die Stadt ist gross, sehr gross. Ich habe das Gefühl, es ist die bisher grösste Stadt in der ich war. Alles ist gut erschlossen und man kann sich entweder zu Fuss, mit dem Bus, dem Zug oder natürlich auch mit dem Taxi fortbewegen. Nur den Überblick zu behalten, ist anfangs gar nicht so leicht, vor allem zu Fuss. Denn die Wege führen durch riesige Einkaufszentren oder durch Tunnels, nicht wie ich es gewohnt war, auf Trottoirs den Strassen entlang. Deshalb habe ich das erste Highlight, den KL-Tower, mit dem Taxi angefahren. Die Taxis sind nicht allzu teuer, jedoch fahrerisch sagen wir mal, ein Erlebnis. Der KL-Tower ist eines der höchsten Gebäude in Kuala Lumpur und man hat eine super Aussicht auf die City. Ausserdem gibt es auf der Aussichtsplattform einen "Glaskäfig", in dem man auf einem Glasboden in etwa 400 Meter über dem Boden steht, fand ich Klasse. Nachdem ich mich nun einige Zeit mit der wunderbaren Aussicht verweilt hatte, ging es weiter zum Aquaria. Das Aquaria ist ein Ozeanarium und ist wirklich super gemacht. Hier hin zu gehen hat sich für mich echt gelohnt. Es bietet sehr viel und das Highlight ist natürlich der Tunnel unter den riesigen Aquarien, wo man Haie und andere Unterwasserbewohner von nahem bewundern kann. Ich hoffe ich werde auf meiner Reise, diese schönen Tiere auch einmal live im Meer beim Tauchen antreffen. Weiter ging es nun zu einem sehr bekannten Gebäude, den Petronas Twin Towers. Der Weg dorthin war nicht weit und ich wollte zu Fuss gehen. Nun ging der Weg vom Aquaria in Tunnels durch ewig lange Einkaufspassagen bis zu den Türmen. Für alle Shopping-Wütigen ist dies wohl der Overkill und für mich auch zu viel des Guten. Aber es war dennoch interessant, was es hier alles zu sehen und zu kaufen gibt. So kam ich, zum ersten Mal wohl seit Monaten, wieder einmal zu einem "Buttergipfel". Ihr könnt mir glauben, den habe ich so was von genossen. Als ich endlich wieder Tageslicht sah, kam ich direkt neben den Petronas Towers heraus. Die Türme sind so gross und hoch, dass man etwas entfernt sein muss, um ein Foto davon machen zu können. Hier wuselte es nur so von "Selfie-Jägern" aus der ganzen Welt. Ich wartete noch etwas die Dunkelheit ab, um die Türme auch bei Nacht mit Beleuchtung bestaunen zu können. Es ist wirklich ein besonderer Anblick, wenn es dunkel wird und die Stadt in hellem Leuchten erstrahlt. Da ich nun etwas müde war von dem "Sightseeing-Tag" und es mir einfach auch zu viele Touristen hatte, nahm ich das nächste Taxi und fuhr zurück in meine Unterkunft. Am nächsten Tag musste ich noch einige Dinge abklären und nahm es sonst gemütlich, denn die nächsten Tage werden wohl noch streng genug. So viel kann ich schon verraten, ich werde das erste Mal auf meiner Reise fliegen. Wohin die Reise geht erzähl ich euch im nächsten Beitrag, ihr müsst euch also noch etwas gedulden.


Auszeit in Liechtenstein

22. November - 02. Dezember 2019

Diesmal ging die Reise nach Hause. Nach über 7 Monaten "on the Road" wurde es für mich wieder mal Zeit, Familie und Freunde zu besuchen. Also bin ich von Kuala Lumpur, für etwas mehr als eine Woche, wieder mal zurück nach Liechtenstein. Mein Motorrad und Gepäck konnte ich bei Fahran stehen lassen und somit waren meine Sachen auch gut versorgt in der Zwischenzeit. Es war anfangs etwas ungewohnt, nach so langer Zeit nach Hause zu kommen, aber auch schön. Mit den Liebsten wieder mal persönlich sprechen zu können, als immer nur über das Telefon, genoss ich in vollen Zügen. Familie und Freunde nahmen sich Zeit für mich und meine Mutter verwöhnte mich mit allen möglichen Leckereien, was ich zwar sehr genossen habe, sich aber auf der Waage auch bemerkbar machte. Aber das war mir gerade so etwas von egal, denn Mama's Küche ist einfach die Beste.  Es war eine schöne Zeit, welche ich wirklich sehr genossen habe. Denn die letzten Wochen habe ich vermehrt festgestellt, dass mir Familie und Freunde fehlen. Ebenso war ich an einem Punkt angekommen, wo ich von den vielen Eindrücken und dem permanenten Reisen gesättigt war und merkte, dass ich eine Pause brauchte. Somit war dieser Kurzaufenthalt Zuhause genau richtig und ich kann mit neuem Elan wieder zurück "on the Road". Die Batterien sind wieder aufgeladen und es geht "immer vorwärts".


wieder in Kuala Lumpur

03 - 04. Dezember 2019

Durch die Zeitverschiebung zu Liechtenstein und den langen Flug, war ich doch etwas gerädert, als ich bei Fahran wieder angekommen war. Nichts desto trotz konnte ich am nächsten Tag einige Sachen erledigen, wie den neuen Reifen montieren, welcher ich von Zuhause mitgebracht habe. Ebenso musste ich noch zum Zahnarzt, da ein Stück eines Zahnes abgebrochen war. Ich war also trotz Jetlag ein wenig Produktiv und das war auch gut so, wie sich am nächsten Tag noch herausstellen sollte. Denn am nächsten Morgen weckte mich Fahran früh auf und teilte mir mit, dass er weg müsse und ich somit auch gehen müsse. Da ich die Nacht kaum geschlafen hatte, wusste ich noch gar nicht so recht, wie  mir geschah. Ich habe dann, noch im Halbschlaf, meine Sachen aufs Motorrad gepackt und bin losgefahren, schneller als mir eigentlich lieb war. Ich war für alles was Fahran für mich getan sehr froh und dankbar, dennoch hinterliess dieser Abschied einen faden Beigeschmack. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt, aber was solls. So habe ich die Batu Caves angefahren, welche ich mir sowieso anschauen wollte und nur etwa 1 Stunde entfernt waren.  Die Batu Caves sind grosse Kalksteinhöhlen, welche mit Hindu-Schreinen ausgestattet sind. Der Andrang ist immer gross und somit hat es entsprechend viele Besucher. Aber bereits der erste Anblick mit den farbigen Treppen, welche zur Höhle hinaufführen und der grossen  Statue daneben sind schon den Besuch wert. Die 272 Treppen hinauf zur "Haupthöhle" sind belustigend mit den vielen Affen, welche die Menschenmassen bereits so gewohnt sind, dass man sie von sehr nahem fotografieren kann und sie auch brav still halten. Nachdem ich die Höhle und die Schreine begutachtet hatte, suchte ich mich mir ein Hotel in der Nähe und musste erstmal etwas ausruhen und Schlaf nachholen. Denn am nächsten Tag wollte ich ja wieder weiter.


Cameron Highlands

05 - 08. Dezember 2019

Nun ging es wieder mal in die Höhe, denn die Cameron Highlands liegen auf über 1000 meter. Die Fahrt in die Berge machte richtig Spass mit den vielen Kurven und es wurde auch kühler, was mir sehr entgegen kam. Ich habe mich in einem netten Guesthouse, welches bekannt für Bagpacker war, eingemietet. Das Guesthouse betrieb zusätzlich noch eine Bar, die "Dschungelbar". Ich wollte mir am Abend das ganze in Ruhe anschauen und gemütlich noch ein gute Nacht - Bier genehmigen. Aber es kam natürlich wieder mal anders als gedacht, nachdem mich Einheimische die dort am feiern waren, zu sich an den Tisch einluden. Na ja, der nächste Tag war jedenfalls ein Ruhetag und ich machte so gut wie nichts, ausser auszunüchtern und mich auszuruhen. Das gute war jedoch, dass ich nun von einer Einheimischen eine Führung durch die Cameron Highlands bekam. Wir sattelten den Tag darauf mein Motorrad und Sie zeigte mir die Gegend. Die Landschaft ist wunderschön und überall sind Farmen anzutreffen. Von Tee-, über Erdbeeren-, bis hin zu Lavendel-Farmen, ist hier sehr viel vertreten. Da jedoch Regenzeit ist, war es meistens bewölkt, aber immerhin regnete es nicht und ich somit konnte den Tag mit der privaten Führung geniessen. Ich fand auch die Temperaturen um die 18 - 22 Grad richtig angenehm, so musste ich für einmal nicht schwitzen.


Malakka - von allem etwas

09 - 10. Dezember 2019

Von der Höhe ging es wieder Richtung Küste. Die kurvigen Strassen mit den traumhaften Landschaften waren so schön zu fahren, dass ich am liebsten nochmals zurück gefahren wäre. Aber bereits war ich wieder in einer Stadt, Malakka oder Melaka genannt. Die Stadt hat von allem etwas und das fand ich super, aber auch überraschend. Hier findet man Muslimische Moscheen und Christliche Kirchen direkt nebeneinander, ebenso hat es von Chinatown bis zum Indischen Viertel was das Reiseherz begehrt. Viele Häuser und Bauten sind noch von den Holländern, wie das "Stadhuys". Hier gibt es von Historisch bis Modern alles zu bestaunen,  ebenso auch diverse Graffiti-Künste. Es gibt riesige Shoppingzentren, in denen man wohl alles findet und man sich den ganzen Tag verweilen kann. Es ist erstaunlich zu sehen, wie so viele verschiedene Religionen, Geschichten, Künste, Bräuche und was weiss ich nicht noch alles, in einer Stadt versammelt ist. Für mich eine der interessantesten Städte bisher, genau weil sie so bunt gemischt ist. Und die bunten, aber viel zu lauten Fahrradrikschas setzen dem ganzen noch die Krone auf. Diese Stadt muss man irgendwie einfach gesehen habe.


und wie weiter?

11 - 12. Dezember 2019

Ich hatte mich ja schon länger mit der Weiterreise aus Malaysia beschäftigt und dies war auch der Grund, warum ich überhaupt nach Malakka kam. Denn von hier soll eine Fähre nach Sumatra in Indoniesen fahren, so die Information, welche ich von Einheimischen bekommen hatte und ich auch im Internet gelesen habe. Vor Ort wurde ich dann leider eines besseren belehrt. Denn Stand der Dinge war, dass Malaysia und Indonesien Zollprobleme haben und dies schon seit längerem. Dies bedeutete für mich, dass ich mein Motorrad nicht nach Indonesien bringen kann, weil niemand den Zoll erledigen kann oder will. Da ich ja schon seit längerem Unterwegs bin und nicht mehr so leicht aus der Fassung gerate, suchte ich eben weiter. Es gibt schliesslich immer eine Lösung. Und so fuhr ich von A zu B und C und so weiter und so fort. Nachdem ich von Malakka aus, gefühlt die gesamte Küste bis zurück nach Kuala Lumpur abgeklappert und bei jeder Spedition und in jedem Hafen nachgefragt hatte und ich überall dieselbe Antwort zu hören bekam, verging es mir langsam aber sicher. Das kann doch echt nicht sein, wollt ihr mich eigentlich .....! Als letzte Option wandte ich mich nun an die Spedition meines Vertrauens in der Schweiz, um eine andere Lösung zu finden und Indonesien allenfalls eben nicht mit dem Motorrad zu bereisen und dies direkt nach Australien zu schicken. Aber wie immer im Leben braucht es manchmal einfach Glück und so habe ich beim Mittagessen einen jungen, an meinem Motorrad interessierten, Malaysier kennengelernt. Dieser arbeitete zufällig am Hafen und versicherte mir, dass es vom Hafen in Port Klang eine Fähre gibt, welche mich und das Motorrad nach Sumatra bringen würde. Und da war er wieder, der Glücksmoment. Ha, ich wusste es doch, es gibt immer eine Lösung! So sind wir gemeinsam zum Hafen gefahren und er hat mir mit allen Abklärungen geholfen. Vom Ticket bis hin zur Zollkontrolle und dem Papierkrieg. Als wir fertig waren sagte er noch, ich müsste am nächsten Morgen früh da sein, denn das Motorrad muss bevor die Ebbe kommt verladen sein, andernfalls sei es kaum mehr möglich. Da es nur eine Passagierfähre ist, welche nicht gerade grosse Türen und viel Platz bietet, bin ich doch echt gespannt, was hier noch auf mich zukommen wird. Aber es war mir gerade so was von egal, denn ich hatte nun doch noch eine Lösung gefunden um Indonesien zu bereisen. Klasse!